FCI - Standard Nr. 200
ITALIENISCHES
WINDSPIEL
(Piccolo
Levriero Italiano)
ÜBERSETZUNG: Frau Michèle Schneider, ergänzt und
űberarbeitet, Christina Bailey / Originale Version (EN)
URSPRUNG : Italien.
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN OFFIZIELLEN STANDARDS : 13.10.2010.
VERWENDUNG : Rennhund.
KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 10 Windhunde.
Sektion
3 Kurzhaarige Windhunde.
Ohne Arbeitsprüfung.
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS: Das kleine Italienische
Windspiel stammt von den kleinwüchsigen Windhunden
ab, die es bereits am Hofe der Pharaonen im alten Ägypten gab. Über
Lakonien (Griechenland), wo es durch zahlreiche Abbildungen auf Vasen und
Trinkschalen belegt ist, kam die Rasse ab dem fünften vorchristlichen
Jahrhundert nach Italien. Seine gröbte
Verbreitung fand es während der Renaissance an den Höfen des Adels. Nicht
selten findet man das Italienische Windspiel auf den Gemälden der gröbten italienischen und
ausländischen Meister abgebildet.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD : Von schlanker
Erscheinung, Rumpf von quadratischem Format. Obwohl von eher kleiner Grőβe,
charakterisiert es komplett einen Miniatur Windhund; das Modell von Distinktion
und Eleganz. Man kann es als Modell von Grazie und Vornehmheit bezeichnen.
WICHTIGE PROPORTIONEN : Seine Länge entspricht der
Widerristhöhe oder bleibt geringfügig darunter. Die Länge des Oberkopfes
entspricht der halben Kopflänge. Die Kopflänge kann 40% der Widerristhöhe
erreichen.
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN) : Lebhaft, zärtlich,
fügsam.
KOPF : Von länglicher und schmaler Form.
OBERKOPF :
Schädel :
Flach mit parallelen Begrenzungslinien von Schädel und Nasenrücken. Die
Schädellänge entspricht der halben Kopflänge, welcher etwas gerundete Seiten
hat. Der Bereich unterhalb der Augen ist gut gemeibelt. Die
Kopfmuskulatur darf nicht zu kräftig sein. Auffällige Augenbrauenknochen. Nicht
zu ausgeprägter Hinterhauptstachel. Nur wenig ausgeprägte Mittelfurche.
Stop :
Einbuchtung zwischen Stirn und Nase sehr wenig ausgeprägt.
GESICHTSSCHÄDEL :
Nasenschwamm : Von
dunkler Farbe, vorzugsweise schwarz, mit gut geöffneten Nasenlöchern.
Fang : Schmal
zulaufend.
Lefzen :
Dünn, gut am Kiefer anliegend, mit sehr dunkel pigmentierten Lefzenrändern.
Kiefer / Zähne :
Kiefer länglich, mit kronenförmig ausgerichteten Schneidezähnen, kräftig im
Verhältnis zur Gröbe des
Hundes. Zähne gesund und vollzählig, senkrecht im Kiefer stehend; Scherengebib.
Wangen :
Trocken.
Augen : Grob, rundlich und
ausdrucksvoll, nach vorne gerichtet plaziert, Augapfel weder
tiefgebettet noch hervortretend. Iris von dunkler Farbe. Lidränder pigmentiert.
Ohren :
Recht hoch angesetzt, klein, mit dünnen Knorpel, in sich selbst gefaltet und nach rückwärts
auf Nacken oder oberer Halspartie getragen. Beim aufmerksamen Hund richtet sich
das Ohr am Ansatz auf, und der Ohrlappen steht dachartig horizontal zur Seite,
eine Position, die man gemeinhin als « Schmetterlingsohren » oder
« Propellerohren » bezeichnet.
HALS
Der Nacken ist
leicht gewőlbt und wird an der Basis zum Widerrist unterbrochen. Die
Kehllinie ist etwas convex. Der Hals ist genauso lang wie der Kopf. Geformt
wie ein Kegelstumpf, gut bemuskelt. Trockene Haut und ohne Wamme.
KÖRPER : Seine Länge entspricht der Widerristhöhe oder bleibt
geringfügig darunter.
Obere Profillinie :
Profil geradlinig mit leicht gewölbter Lendenregion. Die Wölbung der
Lende setzt sich harmonisch in der Kruppe fort.
Widerrist :
Ziemlich betont mit eng stehender
oberer Schulter.
Rücken :
Gerade, gut bemuskelt.
Kruppe :
Stark abfallend, breit und muskulös.
Brust :
Schmal, fest aber elegant modelliert mit leichter Rippenwőlbung. Tief,
bis zu den Ellenbogen reichend.
Untere Profillinie & Bauch: Die
ziemlich kurze Brustbeinwőlbung ist betont und steigt ohne Unterbrechung zum
Bauch auf.
RUTE : Tief angesetzt;
sie ist selbst an der Wurzel dünn und verjüngt sich fortlaufend zur Rutenspitze
hin. Sie wird tief und in der ersten Hälfte gerade getragen, dann krümmt sie
sich. Ausgestreckt soll sie die Spitze der Hacken erreichen. Ihre
Behaarung ist kurz.
GLIEDMASSEN
VORDERHAND :
Allgemeines: Vorderläufe
insgesamt gerade und senkrecht gestellt, trocken bemuskelt.
Schulter :
Wenig geneigt, mit gut entwickelter, langer, schmaler und hervorstehender
Bemuskelung.
Oberarm :
Parallel zur Medianebene des Körpers und mit sehr offenem Winkel zwischen
Schulterblatt und Oberarmbein. Der Oberarm ist etwas länger als das
Schulterblatt.
Ellenbogen :
Weder ein- noch ausgedreht.
Unterarm : Gerade.
Feingliedriger Knochenbau, flach und schmal; vőllig senkrecht, sowohl von
der Seite als auch von vorne gesehen. Gut auffällige Furche vom Vorderfuβgelenk
bis zum Ellenbogen. Die Länge der Gliedmaben zwischen Boden und
Ellenbogen ist nur wenig mehr als die Länge zwischen Ellenbogen
und Widerrist.
Vordermittelfub : Trocken.
Von der Seite betrachtet etwas geneigt.
Vorderpfoten : Fast
ovalförmig, klein, mit gewölbten und gut aneinander liegenden Zehen. Nicht
voluminőse Ballen, pigmentiert. Krallen schwarz oder dunkel, je nach Farbe
des Haarkleides oder der Pfote, an der Weib zulässig ist.
HINTERHAND :
Allgemeines: Gut
gewinkelt. Insgesamt und von hinten betrachtet völlig senkrecht und
parallel gestellt.
Oberschenkel: Lang,
trocken, nicht massig, mit deutlicher Bemuskelung.
Unterschenkel :
Stark geneigt, mit feiner Muskulatur und deutlich sichtbarer Auskehlung. Sie
sind ein wenig länger als die Oberschenkel.
Hintermittelfub : Von
hinten gesehen műssen sie parallel stehen.
Hinterpfoten:
Weniger oval als die Vorderpfoten, mit gewölbten und gut aneinanderliegenden
Zehen; nicht voluminőse Ballen und Krallen genau wie Vorderpfoten
pigmentiert.
GANGWERK : Elastisch, harmonisch, etwas angehobener
raumgreifender Trott, das heiβt, dass die Vorderbeine sich mit etwas
hochgehobenen und gebogenen Vordermittelfűssen ausgreifend nach vorne bewegen
műssen. Schneller Galopp mit
losschnellendem Abstob.
HAUT: Dünn und in allen Körperregionen gut anliegend, mit
Ausnahme der Ellenbogen, wo sie etwas weniger straff ist.
HAARKLEID
HAAR : Am
ganzen Körper kurz, seidig und fein, keinerlei Spuren von Fransen.
FARBE :
Einfarbig schwarz, grau, schiefergrau, und isabella (hell gelb/beige) in
allen möglichen Nuancen. Weib wird
nur an Brust und Pfoten toleriert.
GRÖSSE UND GEWICHT
Widerristhöhe :
Rüden und Hündinnen von 32 bis 38 cm.
Gewicht :
Rüden und Hündinnen höchstens 5 kg.
FEHLER : Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als
Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der
Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das
Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.
·
Beständig im Passgang.
·
Kurzer steppender Gang.
·
Gangwerk zu nahe am Boden mit kurzen Schritten.
DISQUALIFIZIERENDE FEHLER :
·
Aggressiv oder ängstlich
·
Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder
Verhaltensstőrungen aufweisen, műssen disqualifiziert werden.
·
Stark divergierende oder konvergierende
Begrenzungslinien von Schädel und Fang.
·
Nasenschwamm ganz oder zu Hälfte depigmentiert.
·
Nasenrücken konvex oder konkav gewölbt.
·
Vor- oder Rückbib.
·
Glasauge; vollständiger Pigmentmangel an den
Lidrändern.
·
Über dem Rücken getragene Rute; Schwanzlosigkeit
oder Stummelschwänzigkeit, gleich ob angeboren oder erworben.
·
Afterkrallen.
·
Mehrfarbiges Haarkleid; Weib an Stellen, die im
Standard nicht ausdrücklich erwähnt sind.
·
Gröbe unter
32 cm oder über 38 cm, sowohl bei Rüden als auch bei Hündinnen.
AUSSCHLIESSENDE
FEHLER:
(Zuchtausschluβ)
· Vorbiβ
· Kryptorchidie; Einhoder
N.B: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte
Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
Die letzten Änderungen sind in
Fettschrift.
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